Kellerbrand – Definition & Ursachen
Ein Kellerbrand ist ein Feuer, das im untersten Stockwerk eines Gebäudes ausbricht. Häufige Ursachen sind:
- Technische Defekte: z. B. in Elektroinstallationen oder Heizungsanlagen
- Fahrlässigkeit: unsachgemäß gelagerte brennbare Stoffe, achtlos weggeworfene Zigaretten, Feuerwerkskörper im Keller
- Brandstiftung: in Einzelfällen handelt es sich um vorsätzlich gelegte Brände
Mögliche Folgen
- Sachschäden: starke Beeinträchtigung der Bausubstanz, Einrichtung und gelagerter Gegenstände
- Rauchgasvergiftungen: besonders gefährlich durch Kohlenmonoxid und andere Rauchgase
- Personenschäden: Verletzungen oder im schlimmsten Fall Todesfälle
- Evakuierung & Folgeschäden: Räumung des Gebäudes, Unterbrechung von Strom-, Gas‑ oder Wasserversorgung, mögliche Obdachlosigkeit
Präventionsmaßnahmen
- Regelmäßige Wartung: Elektro- und Heizungsanlagen prüfen lassen
- Sichere Lagerung: keine brennbaren Flüssigkeiten außer in kleinen Mengen (≤ 20 l) und in geeigneten Behältern aufbewahren
- Rauchmelder installieren: Frühwarnsystem im Keller und anderen kritischen Bereichen
- Fluchtwege freihalten: Kellerabteile und Flure frei halten, Kellerfenster leicht zugänglich
- Verbotene Tätigkeiten unterlassen: keine offenen Flammen, keine Arbeiten mit Lösungsmitteln oder offener Flamme im Keller
Notfall bei Kellerbrand
- Ruhe bewahren – um klar reagieren zu können
- Notruf 112 absetzen – Feuerwehr verständigen
- Gebäude verlassen – Nachbarn warnen
- Brandbekämpfung nur bei klarer Sicherheit – ansonsten auf Profis warten
Besondere Herausforderungen für die Feuerwehr
1. Schlechte Sicht und starke Verrauchung
- Keller sind oft nicht oder nur schlecht belüftet.
- Rauch kann nicht gut abziehen und sammelt sich in dichten Schichten.
- Die Sicht für Einsatzkräfte ist extrem eingeschränkt.
- Zusätzlich entsteht gefährlicher dichter Brandrauch, der schnell giftig wirkt.
2. Schwieriger Zugang
- Kellerzugänge sind meist eng, steil und führen nur über Treppen oder kleine Türen.
- Große Schläuche, Atemschutzgeräte und Ausrüstung lassen sich nur schwer dort einsetzen.
- Flucht- und Angriffswege sind oft begrenzt oder gar nicht vorhanden.
3. Hohe Temperaturen & Flashover-Gefahr
- Keller wirken wie ein Hitzespeicher: Die Hitze kann sich stauen.
- Durch Sauerstoffmangel ist die Rauchgasdurchzündung (Flashover) besonders gefährlich.
- Es kann zu plötzlichen Feuersprüngen kommen, sobald Frischluft eintritt.
4. Unübersichtliche Lagerung & Brandlast
- In Kellern werden oft brennbare Materialien (Farben, Möbel, Kartons etc.) gelagert.
- Diese sorgen für eine hohe Brandlast, also eine große Menge brennbarer Stoffe.
- Brandnester sind schwer zu lokalisieren.
5. Gefahr für die Einsatzkräfte
- Der Rückzugsweg ist oft nur über einen engen Zugang möglich.
- Bei einer Durchzündung oder plötzlicher Rauchentwicklung ist der Rückweg blockiert.
- Das macht den Einsatz besonders gefährlich für Atemschutztrupps.
6. Einfluss auf das ganze Gebäude
- Der Brand kann tragende Bauteile (z. B. Stützen oder Decken) schwächen.
- Rauch kann durch Versorgungsschächte oder Treppenhäuser nach oben steigen und bewohnte Bereiche gefährden.
Fazit
Ein Kellerbrand ist für die Feuerwehr komplexer, gefährlicher und schwerer zu kontrollieren als ein Brand in einer Wohnung.
Deshalb sind spezielle Taktiken, Ausrüstung und Atemschutzkonzepte notwendig, um solche Einsätze sicher zu bewältigen.